Über mich

Ich  Wörter! 

… auf dem Papier oder auf der Bühne, online oder im bewegten Bild. Kein Wunder also, dass ich aus diesen Leidenschaften meinen Beruf geschmiedet habe: Schriftsteller, Texter, Redakteur und Übersetzer. 

Als WortSupport lasse ich euch an meiner über drei Jahrzehnte gesammelten Expertise teilhaben.

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… auf dem Papier oder auf der Bühne, online oder im bewegten Bild. Kein Wunder also, dass ich aus diesen Leidenschaften meinen Beruf geschmiedet habe: Schriftsteller, Texter, Redakteur und Übersetzer. 

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Das Leben des Helmut Barz – WortSupport

Die großen Maler der Renaissance und des Barock – wie beneide und verehre ich sie für ihre von Erato herbeigeküsste Gabe, in einem einzigen Bild die großen Epen zu erzählen, in einer Skulptur das ganze Wesen des Menschen zu vereinen. Mir selbst hingegen ist nur Caliope gelegentlich gewogen. Und sie mahnt mich streng, von Anfang an zu erzählen:

Ich wurde in Braunschweig geboren, einem Ort, der mir stetig fremder wird. Die Nordseeküste ist stattdessen meine Heimat: In St. Peter-Ording habe ich die schönere Hälfte meiner Jugend verbracht, bis ich dort 1988 das Abitur ablegte.

Nach zwei Jahren des Arbeitens an Berliner Theatern begann ich 1990 das Studium der Theaterwissenschaften in Gießen. Nach meinem Diplom schloss ich von 1995 bis 1998 ein Studium der Theaterregie in Frankfurt am Main an.

Thalia schien mir anfangs hold, doch nach über 20 Inszenierungen im In- und Ausland, an Stadt- und Staatstheatern sowie in der freien Szene setzte 2002 ein massiver Hörverlust meiner Theaterarbeit ein jähes Ende – gut, dass ich mir parallel zum Inszenieren schon eine Existenz als Texter, Redakteur und Übersetzer für Unternehmenskommunikation aufgebaut hatte, die mich bis heute ernährt.

Die Rekonvaleszenz nach dem Hörverlust gab mir jedoch die Zeit, endlich den lang ersehnten ersten Roman zu schreiben: Die Herrin – eine schaurige Novelle aus der bösen alten Zeit erschien 2006 im Gryphon-Verlag München. Seither sind sechs weitere Romane entstanden: die Krimireihe um Katharina Klein, die chaotischste Ermittlerin Frankfurts, der Noir/Horror-Crossover Ein dreckiger Job sowie die Satire Brumm! – Eine flauschige Fabel für eine schwarz-weiße Welt.

Nach Stationen in Kapstadt und New York lebe ich heute in Offenbach – allerdings wird der Ruf der Ferne wieder lauter, drängender. Aktuell arbeite ich an einer DysUtopie über die Zeiten der Pandemie.

Unterschrift von Helmut Barz

Veröffentlichungen

Romane

Die Herrin. Eine schaurige Novelle aus böser alter Zeit.
Schauerroman,  Gryphon-Verlag München 2006

Westend Blues – Katharina Klein in Schwierigkeiten
Krimi, Sutton-Verlag Erfurt 2009

African Boogie – Katharina Klein im Urlaub
Krimi, Sutton-Verlag Erfurt 2011

Dolphin Dance – Katharina Klein im falschen Film
Krimi, Sutton-Verlag Erfurt 2012

Damenopfer – Katharina Klein in den Schlagzeilen
Krimi, Sutton-Verlag Erfurt 2015

Ein dreckiger Job – Seelenakte Frankfurt am Main
Horror/Noir, Feder & Schwert, Köln 2019

Brumm! – Eine schwarz/weiße Fabel für das postfaktische Zeitalter
Satire, edition coeurart, Offenbach 2020

Theater & Anderes

Bist Du in Ordnung, Charlie Brown? (nach Charles M. Schultz)
UA Kölner Musical Company, Köln 1991

G.A. Pergolesi. La Serva Padrona. Libretto-Neufassung
EA Das Operntheater Köln/Düsseldorf 1993

My Home is My Castle. Ein computergestützter Kurzroman.
Erschienen in der Zeitschrift c’t (Ausgaben 19/20 2001)

Der beste Weihnachtsmann von allen – Ein Casting
UA Thiele-Neumann-Theater Osnabrück 2008

Wenigstens an Weihnachten! – Ein Weihnachtsdramolett
UA Thiele-Neumann-Theater Osnabrück 2009

Komm, oh Herr! – Ein Weihnachtsdramolett
UA Thiele-Neumann-Theater Osnabrück 2010

Berufe und Berufungen

  • Sieben Romane publiziert, darunter die bei Publikum und Kritik begeistert aufgenommene Krimiserie um die Frankfurter Kriminalpolizistin Katharina Klein
  • Vier Theaterstücke und ein Opernlibretto an deutschen Theatern produziert
  • Ausgeprägtes Interesse und konstante Fortbildung im Storytelling für unterschiedliche Medien
  • Zahlreiche Projekte für diverse Medien im Entstehen
  • Kunden- und Marktrecherche; Strategie; Kampagnen- und Projektplanung; Entwicklung von Ideen und Konzepten; Textgestaltung; Führung in kreativen Prozessen; Produktions- und Projektmanagement
  • Umfassende Erfahrung (mehr als 300 Projekte) in einer Vielzahl von Medien, darunter Print, Online, interaktive Medien, Multimedia, Film aber auch PR, Events, Coporate Art und virale Medien
  • Langjährige Arbeitspartnerschaften mit zahlreichen Unternehmen
  • Arbeiten in Deutsch und Englisch
  • Übersetzung im Sprachpaar Englisch>Deutsch für Corporate Communications (Printmedien, Online-Medien, audiovisuelle Medien, interne Kommunikation), UX/UI und Literatur
  • Übersetzung eigener Arbeiten ins Englische für zweisprachige Projekte (in der Regel in der Zusammenarbeit mit einem muttersprachlichen Lektor)

Studien

Theaterregie
  • An der Hochschule für Musik und darstellende Kunst, Frankfurt am Main, Diplom (Abschlussnote: Sehr gut)
  • Kurse in Regie, Schauspiel, Stimm- und Körperarbeit, Bühnenbild, Kostüm, Theatergeschichte, Psychologie, Pädagogik, Rhetorik
  • Studien bei Hans Hollmann, Daniel Karasek, Elke Lang und anderen
  • Abschlussinszenierung: Jean-Paul Sartre: »Geschlossene Gesellschaft« am Stadttheater Gießen.
  • Abschlussarbeit: »Walter Hasenclever: Der Sohn. Plädoyer für ein unspielbares Stück.«
Angewandte Theaterwissenschaften
  • An der Justus-Liebig-Universität, Gießen, Diplom (Abschlussnote: Sehr gut)
  • Kurse in Theatergeschichte, Kulturtheorie, Schauspiel, Bühnentechnik, Tanz, Deutsch, Englisch, französische und russische Literatur, Kunstgeschichte, Musiktheorie, Rechtskunde und Wirtschaft
  • Abschlussarbeit: »Time Bandits, Brazil, The Adventures of Baron Munchausen. Intertextuelle und Erzählstrategien in Terry Gilliams Trilogie der Menschenalter«

Fragen und Antworten

Deine Frage ist hier nicht beantwortet? Dann immer her damit. Einfach über meine Kontakt-Seite oder per Mail: helmut@writing-rules.com

Wie kamst du zum Schreiben?

Nun, eigentlich habe ich mir Geschichten ausgedacht und aufgeschrieben, so lange ich denken (und schreiben) kann. Ich bin zwischen vielen Büchern aufgewachsen, mein Vater ist selber Schriftsteller, und so war Schreiben für mich etwas ganz Natürliches.

Intensiver habe ich mich dann während meines Studiums damit beschäftigt, anfangend mit Theaterstücken und Kurzgeschichten. Eine Kurzgeschichte von mir wurde im Jahr 2000 in der Computerzeitschrift c't veröffentlicht.

Mein schreiberisches Talent hat mich dann auch in die Werbung geführt – zu einer Tätigkeit, die mir sehr viel Spaß macht und mich ernährt.

Im Jahr 2003 hatte ich eine persönliche Krise, die ich überwunden habe, indem ich mir einen langgehegten Traum erfüllt und meinen ersten Roman geschrieben habe: "Weißes Blut - Phantastischer Roman aus böser alter Zeit", den ich 2015 unter dem Titel "Die Herrin. Schaurige Novelle aus böser, alter Zeit" neu veröffentlicht habe.

Dabei habe ich gemerkt, dass mir die Langform (von der ich immer geträumt habe) liegt, und ich hoffe, dass ich die vielen, vielen Romanprojekte in meiner Schublade noch verwirklichen kann.

Wo schreibst Du am liebsten? Zuhause im stillen Kämmerlein oder lieber im Café etc. mit viel Trubel drumherum?

Das kommt ganz darauf an. Konzeptarbeiten und Bearbeiten/Korrekturlesen mache ich gerne in Cafés, oder, wenn ich mehr Ruhe brauche, in der Bibliothek. Da finde ich dann im Zweifelsfalle auch Informationen, die ich brauche. Aber Korrigieren/Planen mit Stift und Papier, dazu guter Kaffee und Menschen um mich herum - das genieße ich.

Das eigentliche Schreiben erledige ich in der Regel frühmorgens und vormittags, entweder an einem meiner Schreibtische (Ich habe zwei unterschiedliche Arbeitsplätze in meiner Wohnung) oder, im Frühling/Sommer, wenn das Wetter entsprechend ist, auf meinem Balkon.

Manchmal jedoch sehne ich mich auch beim Schreiben nach Abwechselung. In meiner Zeit in New York etwa habe ich viel in meinem Stammcafé (Fair Weather Bushwick, leider inzwischen geschlossen) geschrieben. Meistens die letzten ein bis zwei Seiten des Tages.

Welche Texte für das Theater hast du geschrieben?

Oben habe ich ja bereits aufgelistet, was von mir bereits uraufgeführt ist. Hier mal eine kleine Auswahl von Texten, die mir besonders am Herzen liegen. Einige dieser Texte werde ich nach und nach unter Stories veröffentlichen. wenn Sie darüber informiert werden möchten, abonnieren Sie doch ganz einfach meinen Newsletter.

Wenn du einen der Texte lesen möchtest, weil du an einer möglichen Aufführung interessiert bist, schreib mir einfach eine Mail: helmut@helmut-barz.de

Der Lerche rot gemaltes Lied - ein Monolog

Die Museumswärterin Katharina Gerlinde Streifft sitzt an einem Novembermorgen in der Museumsvorhalle, wartet auf Besucher und sinniert über das Leben, die Liebe und die bildende Kunst. Am Tag zuvor hat sie erfahren, dass sie unheilbar erkrankt ist ... Immer noch einer meiner persönlichen Lieblingstexte.

Der letzte Henker - eine schwarze Komödie

In einem zivilisierten Land ähnlich dem unseren: Der letzte Henker trifft auf seine letzte Delinquentin. Man kommt ins Gespräch, denn irgendwie muss man die Zeit bis zur Exekution ja rumkriegen.

The Devil's Blues - eine Komödie über den Teufel und den lieben Gott

Käme der Teufel auf Erden zurück wie prophezeit, wäre er wohl sehr enttäuscht: Es gäbe kaum noch etwas für ihn zu tun. Doch wie kommt er nach Hause, wenn die große Endschlacht zwischen Gut und Böse ausfällt?

Die Herrin - eine schaurige Moritat aus böser, alter Zeit

Als der junge Jurist Jonathan Hansen kurz nach seinem Examen zum Amtsrichter von Broiversum ernannt wird, kann er sein Glück kaum fassen. Doch in dieser norddeutschen Kleinstadt treibt ein Vampir sein Unwesen - was die Bewohner allerdings nicht wirklich zu stören scheint. Dieses Stück war auch die Vorlage für meinen Roman Die Herrin.

Hast auch Kurzgeschichten geschrieben? Wo kann man die lesen?

In der Tat habe ich auch Kurzgeschichten und andere Kurzprosa geschrieben. Meine erste Veröffentlichung war die Kurzgeschichte My Home is My Castle, die 2001 in zwei Ausgaben der Computerzeitschrift ct' erschien.

Ich schreibe kürzere Texte aus den unterschiedlichsten Anlässen, manchmal für mich zum Amüsement, manchmal als Geschenk für Freunde, manchmal als Wettbewerbsbeitrag. Und in fast jedem Jahr schreibe ich eine Weihnachtsgeschichte, die ich unter anderem hier auf der Website veröffentliche.

Stöbert doch gerne mal im Bereich »Stories«.

Du sagst, dass deine Charaktere Ähnlichkeiten zu realen Personen haben können, aber wie ist es mit den Orten in deinen Büchern?

Viele Orte in meinen Büchern haben ihre Entsprechung in der Realität. Oft sind das Orte, die mir gefallen. Typisches Beispiel ist die Karl-Kreutzer-Villa, die Heimat der Sonderermittlungseinheit seit „Damenopfer“. Diese am Main gelegene Villa ist in weiten Teilen dem Liebieghaus nachempfunden, das übrigens eine vergleichbar dramatische Geschichte hat und im Sommer einer der schönsten Orte in der Frankfurter Innenstadt ist.

Andere Orte verwende ich mit einem gewissen Augenzwinkern, weil ich diese kenne und Frankfurter natürlich wissen wer oder was gemeint ist. So gibt es übrigens tatsächlich ein italienisches Restaurant, das als Vorbild für Antonio Kurtz’ Imperiumssitz gedient hat. Das „Blaue Café“ basiert auf der Balalaika, wenn auch auf den Räumlichkeiten des ersten Standorts hinter der Dreikönigskirche.

Wieder andere Orte nutze ich, um etwas über die Personen auszusagen. Katharina Klein wohnt beispielsweise in einer Eigentumswohnung im Frankfurter Westend – ein subtiler Hinweis darauf, dass sie offenbar nicht ganz unvermögend ist (was ja im Laufe der Bücher eine entscheidende Rolle spielt).

Weitere Orte nutze ich, weil ich sie eben brauche, zum Beispiel das Frankfurter Polizeipräsidium. Die Architektur im Inneren des Polizeipräsidiums habe ich jedoch massiv fiktionalisiert, um kein potenzielles Sicherheitsrisiko zu schaffen.

Im neuen Roman „Brumm!“ nutze ich viele Orte in Offenbach. So liegt etwa die Hinterhofmanufaktur, in der die fiktive Werbeagentur des Buches angesiedelt ist, in meiner unmittelbaren früheren Nachbarschaft. Das „Haus der Schmerzen“ (Textildiscounter-Filiale, SM-Studio, Zahnarztpraxis) gibt es auch.

Andere Orte wiederum entspringen vollständig meiner Phantasie, etwa die „Zwillingsvillen“ in „Dolphin Dance“ oder das Luxusresort „Golden Rock“ aus „African Boogie“.

Welcher Teil eines Buches reizt dich am meisten? Der Beginn, wenn du die Figuren den Lesern vorstellst oder der Schluss, wenn der Leser sich von den Figuren verabschieden muss?

Das ist ganz unterschiedlich. Allerdings schreibe ich bei meinen Büchern gerne den Anfang und den Schluss zuerst, damit ich den Anfangspunkt und den Endpunkt meiner Reise habe. Ich bereite meine Bücher auch relativ genau vor. Dabei entstehen bereits Skizzen Szenen, auf die ich mich besonders freue. Andere erfüllen mich eher mit Angst.

Allerdings sind meine Lieblingsszenen häufig die, die dann beim Überarbeiten ganz zum Opfer des Rotstifts oder zumindest massiv gekürzt werden. „Kill your darlings“, wie der oft William Faulkner zugeschriebene, jedoch von Sir Arthur Quiller-Couch stammende Schreibratschlag heißt. Ein Beispiel dafür ist eine erst in der Final Edition wieder enthaltene Szene in „African Boogie“, in der Augustin und Katharina vor ihrem Flug nach Mafia Island in das Zentrum von Daressalam fahren.

Ist es dir bei deinen Büchern, trotz vorheriger Planung passiert, dass sich eine Figur anders entwickelt hat, als du es anfangs gedacht hast?

Das passiert eigentlich ständig. Figuren entwickeln beim Schreiben immer ein Eigenleben, nicht nur die Hauptfiguren. Ein gutes Beispiel dafür ist übrigens Laura aus „Westend Blues“, die ich eigentlich schon nach zwei Kapiteln wieder abschieben wollte, die sich dann jedoch eigenständig weiterentwickelte und sich als hervorragende dramaturgische Triebkraft erwies.

Noch viel krasser war es im Fall von Augustin (African Boogie, https://www.coeurart.de/produkt/african-boogie-katharina-klein-im-urlaub-ebook/), der eigentlich nicht mehr als ein kleines Kabinettstückchen sein sollte. Eine Hommage an einen Reiseführer, den ich mal in Namibia kennengelernt habe: einen stolzen Herero, der jedoch fließendes Deutsch mit breitem sächsischem Akzent sprach. Das ist in Namibia übrigens gar nicht so selten. Die damals noch existente DDR hat die Widerstandsbewegung des Landes gegen die auch hier existierende Apartheid unterstützt und viele Schwarze zum Studieren in die DDR eingeladen. Hoffnung war wohl, dass nach dem Fall der Apartheid aus Namibia so etwas wie eine blühende Keimzelle des Sozialismus in Afrika werden soll. Bei mir wurde dann daraus ein Luftfahrtingenieur, der in Aachen studiert hat, und der mit einer großen Liebe zum deutschen Volkslied gesegnet ist.

Augustin erwies sich dann aber als ausgesprochen praktisch. Sonst hätte ich für viele Aufgaben, die er im Buch übernimmt, immer einzelne Figuren einführen müssen.

Du hast dich inzwischen in verschiedenen Genres mit dem Schreiben versucht. Fällt dir ein Genre leichter als ein anderes?

Bei jedem neuen Buchprojekt, dass ich beginne, stelle ich mir bestimmte Lernaufgaben (implizit oder explizit). So gesehen ist jedes Buch eine Herausforderung für sich, unabhängig vom Genre. Und ich werde auch immer misstrauisch, wenn mir das Schreiben an einem Projekt allzu leicht fällt; das ist nämlich ein guter Indikator dafür, dass ich mich im Klischee bewege.

In welchem Genre ich schreibe, hängt von meinen jeweils aktuellen Vorlieben ab. „Ein dreckiger Job“ entstand zum Beispiel am Ende einer Phase, in der ich sehr viel Urban Fantasy gelesen habe. Da ich versuche, auch scheinbar banale Bücher analytisch zu lesen und zu verstehen, wie sie funktionieren (so eine Geisteswissenschaftler-Marotte) setze ich mich jeweils bewusst oder unbewusst mit den Spielregeln des jeweiligen Genres auseinander. Und die Spielregeln sind überall ähnlich komplex.

Würdest du ein Crowdfunding für deine zukünftigen Bücher in Erwägung ziehen?

Nun, das Crowdfunding für „Brumm!“ war ein Experiment, um zu sehen, wie weit ich damit komme. Das Buch war glücklicherweise auch anderweitig bereits finanziert. Mein Ziel für die Kampagne war, bereits im Vorfeld Neugier zu erwecken (das hat geklappt) und schon mal einen Nukleus von Leser*innen zu gewinnen, die das Buch vor dem Erscheinen bereits lesen. Letzteres hat leider nicht geklappt.

Allerdings habe ich die Kampagne in der Endphase auch nicht mehr beworben. Dazu gab es auch auf StartNext zu viele Projekte, die das Geld dringender benötigten als ich. Und ich dachte, ich lasse denen besser den Vortritt.

Insgesamt ist jedoch beim Thema Crowdfunding die Berührungsangst in Deutschland noch sehr hoch, wie mir die Gespräche mit potenziellen Spenderkandidaten gezeigt haben. Die von mir gewählte Plattform StartNext ist leider auch nicht selbsterklärend: Allzu oft haben dann die Leute bei mir zurückgefragt, was sie denn jetzt machen müssten.

Erfolg haben aktuell in meinem Bereich Kampagnen von Leuten, die entweder sehr bekannt und/oder bereit sind, einen Großteil der Crowdfunding-Summe selbst einzubringen. Betrachtet man sich einmal die Projekte genauer und blickt auf die Unterstützerliste, dann stellt man fest, dass dort sehr häufig der Projektinitiator (oder seine Familie) selbst steht – und das mit größeren Summen.

Finanziell wirklich rentieren würde sich Crowdfunding bei einem hohen Bekanntheitsgrad. Doch bleibt die Frage: Ist in so einem Fall Crowdfunding wirklich sinnvoll?

Ich werde allerdings weiterhin mit dieser Finanzierungsoption spielen. Als nächstes steht für mich beispielsweise die englische Ausgabe von „Ein dreckiger Job“ an. Dann werde ich mal schauen, wie das Ganze international so aussieht. Allerdings ist der Aufwand, den man für ein erfolgreiches Crowdfunding betreiben muss, sehr hoch. Es entstehen Kosten für Videodrehs, Werbung etc.. Da muss man halt schauen, ob sich das Ganze wirklich lohnt.

Von der Werbung zum Krimi: Wie geht das?

Zunächst einmal: Ich arbeite gerne in der Werbung - das ist nicht nur ein Day-Job, sondern ziemlich erfüllend.

Aber um die Frage zu beantworten: Beides verlangt eine Lust am Geschichten-Erzählen. Auch in der Werbung muss ich oft genug sehr komplexe Inhalte in eine unterhaltsame und verdauliche Story verpacken, daher sind beide Bereiche (bei beiden sitze ich hauptsächlich am Schreibtisch und schreibe) nicht so unterschiedlich.

Aber ich hatte immer den Traum, einen Roman zu schreiben - und, in weiter Ferne, vom Erzählen meiner eigenen Geschichten leben zu können.

Wenn du Westend Blues liest, wirst du übrigens sehen, dass die Werbung auch in den Romanen ihre Spuren hinterlassen hat …

Arbeitest du noch immer in der Werbung und Unternehmenskommunikation?

Ja, und daran wird sich in nächster Zeit auch nicht viel ändern.Wenn du also einen versierten Texter brauchst ...

Mehr über meine Arbeit als freier Experte für Unternehmenskommunikation erfährst du unter http://www.helmut-barz.com.

Welcher deiner bisherigen Jobs hat dir am meisten Spaß gemacht?

Spaß haben mir eigentlich fast alle meine Jobs gemacht. Ich bin in der glücklichen Lage, meinen Lebensunterhalt zumeist mit den Dingen verdienen zu können, die ich gerne mache und/oder die ich irgendwann mal gelernt habe. Vom fiktionalen Schreiben einmal abgesehen war jedoch das Inszenieren im Theater sicher am befriedigendsten.

Aktuell verdiene ich mein Geld hauptsächlich als Texter und Übersetzer. Beides macht mir auch Spaß und stellt mich ständig vor neue intellektuelle Aufgaben. Sei es, mir neue Themen draufzuschaffen. Sei es, mir neue Wege auszudenken, auf den ersten Blick wenig sexy wirkende Inhalte zu vermitteln. Oder sei es nur, aus einem wenig prickelnden englischen Text einen deutschen zu machen, der rockt.

Was machst du NICHT?

  • Ghostwriting von prüfungsrelevanten Texten (Seminar-/Abschlussarbeiten etc.): Hier würde ich mich in einem äußerst unseriösen und rechtlich grauen Bereich bewegen. Daher lehne ich solche Anfragen grundsätzlich ab.
  • Ich arbeite keine Roman-, Drehbuch- oder sonstigen Buchideen Dritter gegen Gewinnbeteiligung aus. Eigene Ideen sind nicht mein Problem und ich habe zu viele Projekte, die ich gerne noch verwirklichen möchte. Wer mich als Ghostwriter engagieren will: Gerne. Allerdings auf Honorarbasis.
  • Da diese Anfragen doch hin und wieder kommen: Ich übernehme auch keine Aufträge für pornographische und/oder gewaltverherrlichende Texte. Man sollte meinen, dass sich das von selbst versteht.
  • Aktuell biete ich auch keine Lektoratsleistungen für fiktionale Texte an. Als Autor habe ich leider eine viel zu ausgeprägte eigene Ästhetik, die ich anderen Texten nicht einfach so überstülpen möchte. In diesem Bereich gibt es allerdings sehr gute Anbieter*innen. Ich spreche gerne Empfehlungen aus.

Kann man irgendwo Beispiele deiner Brotarbeit sehen?

Natürlich: Im Bereich „Arbeitsproben“ meiner Website http://www.helmut-barz.com habe ich zahlreiche Projekte zusammengestellt, an denen ich beteiligt gewesen bin. Weitere Projekte präsentiere ich gerne im persönlichen Gespräch.

Ärgerst du dich über schlechte Rezensionen? Oder stehst du da eher drüber?

Zunächst einmal die Antwort des welterfahrenen alten Sacks:

Jede Kritik, solange sie keine reine Schmähung ist, ist natürlich berechtigt und ich versuche, sie ernstzunehmen, eine Lehre für mich daraus zu ziehen und Kritikpunkte, denen ich zustimme, bei der nächsten Runde zu berücksichtigen. Ich bemühe mich, Kritiker und Kritiken zu akzeptieren und im Zweifelsfalle drüberzustehen.

Und nun die etwas emotionalere Antwort:

Ein Buch ist wie ein Kind und somit natürlich zu schützen. entsprechend tun mir negative Kritiken auch mal weh, speziell wenn sie unfair und »unter der Gürtellinie« sind. Ich denke, das geht fast jedem Autor so. Ich ärgere mich jedoch nur, wenn das Gesagte eklatant falsch und beleidigend ist. Aber ich zwinge mich, im Zweifelsfalle nicht zu reagieren, bzw. falls nötig sachliche Fehler ruhig klarzustellen.

Für mich wichtige Erkenntnis:

Man kann es nicht allen rechtmachen. Literatur ist Geschmacksfrage. So gesehen bin ich persönlich sogar skeptisch (und mit gutem Grund) wenn ein Buch nur positive Kritiken erntet. Problematisch ist es nur, wenn Kritiker ihren persönlichen Geschmack zum allgemein gültigen Kriterium erheben.  Aber das passiert Gottseidank recht selten. Wenn Kritiken subjektiv und vom Geschmack geprägt sind, wissen dass die Kritiker zumeist und sagen das auch so.

Was ist Professional Storytelling?

Jeder Marke, jedes Produkt lebt von einer Geschichte, die erzählt werden will. Diese Geschichten zu erzählen, Marken und Produkte in ein Universum aus Worten zu kleiden: Das ist mein Brotberuf (da ich von meinen Büchern allein noch nicht leben kann): Ich schreibe für Werbung und Unternehmenskommunikation, entwickele sogenannte Marken- und Produkt-Stories und arbeite als Regisseur oft auch an der medialen Umsetzung mit. Oft fließt dabei das, was ich beim Schreiben meiner Bücher gelernt habe, in die Arbeit ein – und umgekehrt. Corporate Storytelling kann dabei sehr unterschiedliche Formen annehmen: Mal ist es das virale Video, mal eine Bühnenshow, mal muss die Geschichte eines Referenzkunden in Wort und Bild geschildert werden.

Stimmt es, dass du Liebesbriefe auf Bestellung schreibst?

Ja, das stimmt: Im Rahmen meiner Arbeit als Texter biete ich auch persönliche Texte, darunter Liebesbriefe an, wenn ich auch dieses Segment nicht mehr explizit bewerbe und nur sehr wenige Aufträge in dem Bereich annehme.

Das mag etwas sonderbar klingen: Ich schreibe Liebesbriefe (noch nicht so außergewöhnlich) für Andere (soll schon mal vorkommen) als kommerzielle Dienstleistung (wer hat da »Gefühlsprostitution« gerufen?).

Dabei hatte das Ganze ganz harmlos angefangen: Da ich gerne Briefe schreibe (ich bin schwerhörig und habe daher eine Abneigung gegen das Telefonieren), habe ich schon immer für Freunde und Bekannte Geschäftskorrespondenz entworfen, z.B. Bewerbungen. Meine Arbeit erwies sich als recht erfolgreich, so dass irgendwann meine Visitenkarte anfing zu wandern, und immer mehr Freunde von Freunden, und Freunde von Freunden von Freunden kamen. So dass ich schließlich aus dem »Zahl-mir-ein-Abendessen«-Stadium raus war, und einen Teil meines Lebensunterhaltes damit verdiente.

Irgendwann kam dann mal einer dieser Kunden mit, so druckste er herum, »…so etwas Ähnliches wie ein Bewerbungsbrief«. Das war mein erster Auftrag für einen Liebesbrief. Dieser Service sprach sich herum, meine Visitenkarte fing an, unter der Hand zu wandern, meine Telefonnummer und Email-Adresse wurden in kleinen Spickzetteln weitergegeben.

Habe ich Probleme damit? Nein. Denn ich betreibe keine Abzocke (schon mal sehr wichtig), verspreche nichts, was ich nicht halten kann (deshalb lehne ich Aufträge auch schon mal ab) und ich bemühe mich um eine enge Kooperation mit meinem Klienten, so dass auch er an der Briefentstehung partizipieren kann, es ist also auch sein Brief.

Diese Dienstleistung bei mir ist recht teuer, da sehr arbeitsintensiv. Außerdem will ich in diesem Bereich kein »Billigheimer« werden, denn ein Liebesbrief soll immer etwas ganz Besonderes sein. Ich führe intensive Vorgespräche, schreibe mehrere Entwürfe, überlege, wann und wie der Brief die Empfängerin/den Empfänger erreicht (ja, ich habe auch Kundinnen), manchmal entsteht sogar ein richtiger Event daraus. Vor allem im Frühjahr arrangiere ich häufiger »Verlobungs-Events«, die dann eben etwas spritziger, witziger und einprägsamer ausfallen.

Außerdem bespreche ich mit meinen Kunden gerne eine langfristige Strategie, denn so einen Brief kann man maximal zwei mal fremdschreiben lassen, dann ist der Klient auf sich allein gestellt. Außerdem, so stelle ich immer mehr fest, ist der Brief manchmal nicht das Entscheidende, sondern, dass der Klient einfach mal mit jemandem, der ihn nicht wertet, sondern freundlich und zielorientiert berät, über die Situation sprechen kann. Denn die Sprache ist es ja, die ihm im Kontakt mit dem »Objekt seines Begehrens« weg bleibt.

Ist die Antwort auf alles wirklich 42?

Davon ging man lange Jahre aus und auch jetzt gibt es anekdotische Evidenz, dass dem so ist.

Neuere Theorien vermuten allerdings, dass die Antwort 11, 22, 54 oder 943.123.760 (zufällig auch die Summe der beantragten Forschungsgelder zum Klären dieser Frage) ist.

In jedem Fall sollte man immer ein Handtuch dabei haben.

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